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Kompositionen

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2013

Dreamtime

Requiem für Didgeridoo, Gitarre und Orchester

Dreamtime Requiem für Didgeridoo, Gitarre und Orchester (2013) 30′

3(picc, afl), 3(eh), 3(eb,bcl), 3(bass b) – 4, 2, 3(btr), 1 – timp(2), perc(5), didge, guitar, str 14,12,10,8,6
Ein Satz in vier Teilen: The Birth of Song – The Initiation of Dance – Nature – Requiem (Songline)
UA 19.12.2013 Philharmonie Köln, Mark Atkins (Didgeridoo), Wulfin Lieske (Gitarre) WDR Sinfonieorchester Leitung: Yutaka Sado
Kompositionsauftrag des WDR Sinfonieorchesters 2012

„Dreamtime“ verbindet das Genre der „Sinfonischen Dichtung“ mit der Form des Doppelkonzertes. Gitarre und Didgeridoo stehen als verstärkte Soloinstrumente dem groß besetzten Klangkörper des sinfonischen Orchester gegenüber.
In dieser ungewöhnlichen Besetzung begegnen sich zwei Musikkulturen wie sie gegensätzlicher nicht sein könnten: das seit 4000 Jahren unveränderte Didgeridoo ist das traditionelle Blasinstrument der australischen Aborigines. Der von Termiten ausgehöhlte Eukalyptus-Stamm ermöglicht ein extrem polyrhythmisches und obertonreiches Spiel über dem zugrunde liegenden Bordunton. Das groß besetzte Orchester seinerseits ist die Krönung abendländischer Musikkultur und ist in seiner harmonisch-klanglichen Differenziertheit unerreicht. Dennoch verwandelt sich durch das Spiel des Didgeridoo-Solisten auch das Orchester quasi in ein großes Didgeridoo. Die Gitarre korrespondiert permanent mit dem Didgeridoo und schafft - als ebenfalls archaisches Instrument - eine Verbindung zwischen den Gegensätzen. Das mit sieben Spielern groß dimensionierte Schlagzeug nähert sich in eigener Weise der Klangwelt der Solisten an.
Das etwa halbstündige Werk basiert auf dem Grundton H des Didgeridoo (auch die tiefste Saite der Gitarre wird auf H herab gestimmt). Es gliedert sich in die folgenden vier Abschnitte:
The Birth of Song - The Initiation of Dance - Nature (Wind/Insects/Dying) - Requiem/Stele/Songline
Thema des Werks ist die Würdigung zweier unterschiedlicher Kulturen, wobei ihre Bedrohtheit nicht ausgeklammert wird. "Dreamtime" erzählt auch davon wie sich beide Sphären gegenseitig inspirieren und zu einer Synthese finden, aus der eine neue Klangsprache entsteht.

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