Kompositionen
Astoriana
für Gitarrenduo
Astoriana (2001) 16'
Gitarrenduo dreiteilig in zwei Sätzen
UA 9.3.2002 Bellinzona, Gruber&Maklar
digital album Wulfin Lieske | Guitar Works 2017
Als ich mich im Herbst 2000 mit der Konzeption eines Duos für das Duo Gruber&Maklar beschäftigte, stand ich vor der Frage, wie eine gitarristisch-brilliante Musik entstehen könnte, die
gleichzeitig ein Stück typisches Gitarrenrepertoire reflektiert.
Ich beschloß, einen altgedienten Weggenossen zu beehren, der - neben Heitor Villa- Lobos und Léo Brouwer - zu den Helden der Gitarristik zählt: Astor Piazzolla. In unzähligen Bearbeitungen und einigen Originalkompositionen fand seine Musik eine exponierte Stellung in den Programmen von Gitarren- und anderen Rezitals (nicht zuletzt auch in meinen eigenen).
Sein hoher charismatischer Erkennungswert findet sich bereits in kleinen rhythmisch- harmonischen Motiven und zieht sich durch einen Großteil seines Schaffens - und hierin ist er durchaus Antonio Vivaldi verwandt, dessen Popularität er keinesfalls nachsteht.
Diese so typischen Wendungen - sozusagen "Piazzollarismen" - haben mich gereizt, ein eigenes Werk quasi aus Versatzstücken seiner Musik, nicht unbedingt aus Zitaten, zu schreiben.
Astoriana dauert 15 Minuten und gliedert sich in die Sätze Inventio accentuato - Chiaccona metamorphica - Allegro fugitivo.
Über die selbstverständlich vorhandene Präsenz der Piazzollarismen hinaus findet sich in jedem Satz eine konkrete thematische Zuordnung zu einer Komposition von Piazzolla.